Ego-State-Therapie Was ist das?

Die Ego-State-Therapie (EST) ist heute eines der meist verbreiteten Teile-Therapie-Modelle. Paul Federn - ein Schüler von Sigmund Freud - postulierte als erster die Theorie der Ich-Zustände. Dessen Schüler Edoardo Weiss entwickelte die Theorie weiter. Etwa ab 1980 entwickelten darauf aufbauend John und Helen Watkins die Ego-State-Theorie . Es entstand ein effizienter psychotherapeutischer Ansatz, der explizit mit den Persönlichkeitsanteilen arbeitet. Anstelle von «Ich-Zuständen» (ego, lateinisch «ich», state, englisch «Zustand») sprechen wir von Persönlichkeitsanteilen. Man geht davon aus, dass sich diese Anteile in bestimmten Lebensphasen und aufgrund bestimmter Lebensereignisse entwickeln. Schwierigkeiten entstehen, wenn ein Persönlichkeitsanteil in einem traumatischen Erlebnis, in Schmerz, Wut, Angst oder Trauer verharrt und darin «gefangen» bleibt. In der Ego-State-Therapie wird nun dieser Persönlichkeitsanteil direkt angesprochen und behandelt.
Stacks Image 17
Die Resource Therapy (RT) hat ihre Wurzeln auch in der Ego-State-Therapie. Auch hier wird davon ausgegangen, dass wir entlang spezifischer Lebensphasen und -ereignisse unsere Persönlichkeit ausbilden. Die dabei entstehenden Persönlichkeitsanteile werden hier «Ressourcen» genannt. Diese von Gordon Emmerson entwickelte Therapieform verfügt über eine eigene Persönlichkeitstheorie und ein anschauliches Diagnosemodell, das ein strukturiertes Vorgehen ermöglicht. Die Resource Therapy lässt sich daher gut als Technik in Kombination mit anderen Therapiemethoden einsetzen. Sie kommt insbesondere bei der gezielten Aufarbeitung von Traumata sowie bei Ängsten, Selbstwertthemen, Süchten und inneren Konflikten zur Anwendung. Sie bietet ausserdem ein erprobtes Vorgehen zur Aktivierung von Ressourcen und zur Erarbeitung neuer Handlungsoptionen und eignet sich daher auch sehr gut für Coaching und Beratung.
Stacks Image 14
Die somatic Ego-State-Therapy® (SEST) ist die Kombination von Somatic Experiencing® (SE) und Ego-State-Therapie (EST).
Diese Therapiemethode wurde von Maggie Phillips, Ph.D. - einer der weltweit gefragtesten Expertinnen der Ego-State-Therapie und auch Somatic Experiencing-Trainerin entwickelt.
Sie hat die Ego-State-Therapie nicht nur mit Somatic Experiencing® (SE) von Peter Levine, sondern auch mit der Polyvagal-Theorie von Stephen Porges zu einem ganzheitlichen, kreativen und effektiven Behandlungsansatz ergänzt.
Durch diese Vorgehensweise, die sowohl auf die Persönlichkeitsanteile wie auf den Körper fokussiert, können komplexe Probleme ganzheitlicher behandelt werden. Ein solches Vorgehen ermöglicht den traumatisierten Anteilen, sich - über die körperlichen Empfindungen - wieder in die Gesamtpersönlichkeit zu integrieren.
Stacks Image 23